Geschichten


Wie ich zum parkrun Helfer wurde

Wie wurde ich zum parkrun Helfer.

Vom parkrun habe ich durch Freunde auf Facebook gelesen. Eine Teilnahme als Läufer kam für mich nie in Frage, da ich durch COPD, sowie meine Gehbehinderung kaum schmerzfrei gehen, noch laufen kann.

An einem Samstagmorgen habe ich aber beschlossen meine Freunde Gabi und Stefan am Ort Ihres Wirkens zu besuchen. Gesagt getan, auf Rad geschwungen und ab nach Schwäbisch Hall.  Dort entstand durch Gabi die Idee ich könnte doch öfter als Helfer mitwirken.

Die Idee gefällt mir und so bin ich nun Woche für Woche sofern es das Wetter zulässt am Samstagmorgen unterwegs nach Schwäbisch Hall um dort zu helfen. Mir kommt die Ehre zu teil die letzten Läufer  mit dem Fahrrad zu begleiten. Und es macht Spaß.

Begeistert vom Feuer das in der Gruppe brennt sieht man Woche für Woche wie es wächst und wächst.

Als vor 2 Wochen der offizielle 1. parkrun am Globe startete, hatte ich eine Träne im Augenwinkel.

Nein es war nicht der Wind, sondern die Freude, für alle die, die sich so viel Mühe dabei gemacht haben, diesen Event auf die Beine zu bringen.

Manchmal bedaure ich nicht selbst laufen zu können. 


Ich mag keine Schuhe!

Ich mag sie nicht.

Am liebsten laufe ich barfuß. Schon als Baby hat man sie mir verpasst. Von Oma und den Tante gehäkelt oder gestrickt. Einzig. um die Füßchen warmzuhalten.

Es folgt der Lauflernschuh von Elefant, der Markenkinderschuh der 60er Jahre. In meiner Kindheit und Jugend war das Schuhwerk noch aus Leder, wurde vom Schuster repariert und neu besohlt. Sie wurden an die jüngeren Geschwister weitergereicht. Die Schuhe waren von solch guter Qualität, dass man sie, wenn man drauf achtete und der letzte der Brüder raus gewachsen war, noch im Kinderbasar verkaufen konnte.  Herbst und Winter bevorzugt  knöchelhoch als Schnürschuh und im Sommer die beliebte Sandale, damit der Fuß atmen kann.

In der Freizeit und beim Schulsport im Freien wurden die Schweißfuß fördernden preiswerten Gummilatschen in blau/weiß, selten auch in schwarz oder rot/weiß getragen.  Schulsport in der Halle fand grundsätzlich barfuß statt, Fußpilz damals ein Fremdwort.

Wer in den 70ern in einem Fußballverein war, hatte einen Puma oder Adidas Fußballschuh. Bevorzugt das Modell Pele oder Franz Beckenbauer.  Und damals noch in schwarz-weiß.

Ein Muss der 70er der Plateauschuh, gegen den Willen der Eltern. Bunt und bis zu knöchelbrecherischen Höhen mussten sie sein, auch für die Herren. Beruflich wurde getragen, was vorhanden war. Sicherheitsschuhe kannte man damals noch nicht.

Es folgten der Schnürstiefel beim Bund und durch die entstandene Liebe zu den Bergen der Bergschuh und der Ski Schuh. Glücklich, dass der Fuß inzwischen nicht mehr wächst und so diese doch etwas teureren Anschaffungen mehrere Jahre halten würden.

Im 21. Jahrtausend angekommen, hat sich schuhtechnisch sehr viel verändert.  Für fast alles gibt es heute Spezialschuhe.  Die Liste der Materialien ist positiv explodiert und die Farbenpracht ein Genuss für das Auge.


Und dann: Ein Knall und mein Leben war ein anderes.

Ein Arbeitsunfall. Die Achillessehne gerissen. Operation mit schwerwiegenden Folgen. Ein halbes Jahr Gips und Orthese. Dann der erste Laufversuch. Ging nicht. Schmerzen, die bis heute nicht mehr weggehen sollten.  Jeder Schritt schmerzt. Das Gehen wird zur Qual.

Nach Monaten erst ging es in die Reha. Viel zu spät. Mit der physiotherapeutischen Behandlung – erfuhr ich - hätte schon gleich nach der OP begonnen werden sollen. Außerdem wurde die Operation verpfuscht. Und damit auch mein Leben. Hilft nichts.

Wie kann geholfen werden? Massagen, Bestrahlungen, Dehnungen. Die Schmerzen bleiben. Das Ergometer-Pedal kann ich nicht treten. Nichts geht mehr, bis ein Therapeut versuchsweise eine Aluminiumschiene für den Schuh zurechtbog. Das Fahrrad hat mich wieder: Dank Radschuh und Klickpedale. Diese Schuh sind für mich inzwischen zum wichtigsten Schuhwerk geworden und unverzichtbar. 
L
änger gehen ist quälend, anstrengend und schmerzhaft.

 

Eines Tages erfuhr von einer Initiative namens parkrun. Freunde waren involviert, einen parkrun in die Region zu bringen. Ich schwang mich auf mein eBike und fuhr hin. Samstag früh um 9 Uhr. Sie hatten keine Ahnung. Ich war sofort begeistert von der Idee und dem Team Spirit. Aber mitlaufen kann ich nicht. Aber helfen!

 

Fortan bin ich so oft es geht als Helfer im Einsatz. Meine Lieblingsaufgabe: Schlussbegleitung mit dem Fahrrad. Dafür ziehe ich mir jeden Samstag die Radschuhe an und fahre incl. Rückfahrt 35km zum parkrun nach Schwäbisch Hall.


Mein erster Marathon

Ein Traum wird wahr.

 

Marathon, eine Welt für sich und ganz unbestritten eine der Königs Disziplinen im Sport.

Seit vielen Jahren, wohl seit den 80er Jahren, sehe ich im TV mit Begeisterung Übertragungen von Marathonveranstaltungen.

Ob nun New York, London, Berlin, Frankfurt oder Wien immer wieder etwas Faszinierendes.

Nun geht es bei meiner Begeisterung weniger um die Läufer oder Läuferinnen, sondern um die begleitenden Radfahrer. Diese stehen unter meiner besonderen Beobachtung.

Ich träume davon einen diese Laufhelden bei einem ihrer Rennen begleiten zu dürfen. Mit diesem Wunsch habe ich innerlich schon abgeschlossen. Im Raum Schwäbisch Hall gibt es keinen Marathon.

Wenn man denkt es geht nix mehr tut sich eines Tages die Tür doch noch einen Spalt auf.

2020 steht unter dem Bann von Convid 19 und alle öffentlichen Sportereignisse dürfen nicht stattfinden.

Sportveranstaltungen finden nur noch online statt. Ja dank GPS, Internet und den passenden Endgeräten zur Datenübertragung ist es möglich solche Veranstaltungen durchzuführen.

Gerry (einer unserer lokalen parkrunner) hatte den Plan, am 4. Oktober den Köln-Marathon zu laufen. Auf Grund der Corona-Situation fand dieser Lauf nun virtuell statt und Gerry hatte sich eine Strecke um seine Heimatstadt Schwäbisch Hall abgesteckt.

Gabi, Mitgründerin des Haller Globe parkrun, fand die Idee grandios, begeisterte noch Elise, auch mitzumachen (für sie der erste Marathon überhaupt). Daneben waren gleich einige Freunde, Bekannte und Verwandte bereit, als Läufer mitzuhelfen. Ich wollte mich als fliegende Labe Station beteiligen. Gabi meinte aber ich soll Elise mit dem Rad begleiten.

Ja mein Traum wurde doch noch wahr.

Gabi stürzte sich mit Feuereifer in die Orga, besorgte giftgrüne Sprühkreide für die Streckenmarkierung, prüfte die Strecke und stellte einen Zeitplan auf.

Pünktlich traf man sich am geplanten Startort, die Lenkertasche wurde mit Getränken, Gels und Riegeln bestückt. Kleidung wurde in der Gepäckträgertasche verstaut und pünktlich um 9:15 startete Elise begleitet vom Markus, den Gabi später ablöste,  Ihren ersten Marathon. Und ich durfte Sie mit dem Rad begleiten.

Das Wetter präsentierte sich recht sonnig mit angenehmen Temperaturen, nur der stark böige Südwind sorgte auf der 2. Hälfte für ordentlichen Gegenwind.

Pünktlich gingen beide Grüppchen auf die Strecke, begleitet von Freunden, die jeweils die Halbdistanz absolvierten.

 

Angetrieben von ihren Freunden finishten beide schließlich ihr großes Ziel im Herzen von Schwäbisch Hall, wobei die letzten 3,5 km auf der parkrun Strecke absolviert wurden. Anschließend ging es noch in unser traditionelles Café Ableitner zu einem gemütlichen Beisammensein auf der Terrasse.

So hatten alle Ihr Erfolgserlebnis und für mich wurde doch noch ein Traum wahr.
Besonders für mich ist aber das ich Elise bei Ihrem ersten Marathon, der doch etwas besonderes ist, begleiten durfte. Ich wünsche Ihr noch viele dieser Art und vielleicht, ja vielleicht darf ich Sie, irgendwann, auch in Frankfurt, London oder New York begleiten. 😊

Ich bin übriges noch nie mehr als 50 km mit etwa 6km/h gefahren.